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Verbreitete rote Rebsorte, die ungeachtet ihres Namens - eine portugiesische Abstammung gilt als zweifelhaft, auch wenn sie in Ungarn und
anderenorts als Oporto bezeichnet wird - eigentlich österreichischen Ursprungs ist, wo sie seit dem späten 18. Jahrhundert planmäßig angepflanzt wurde. Auch heute noch spielt sie in der Rotweinerzeugung in
Österreich neben dem Zweigelt und dem Blaufränkisch ein wichtige Rolle. 96% ihrer Rebstöcke befinden sich in Niederösterreich. Ferner wird sie in Ungarn, Slowenien, der Slowakei und etwas auch in England
angebaut.
Eine größere Fläche als in Österreich nimmt der Blaue Portugieser heute in Deutschland ein, wo er noch vor 20-30 Jahren wesentlich
verbreiteter war, um in der Folge vielfach dem qualitativ bedeutenderen Spätburgunder Platz zu machen. Erst durch die Zunahme der Rotweinerzeugung im Laufe der letzten 10 Jahre hat er an Verbreitung wieder etwas
zugenommen und ist heute die zweithäufigste Rotweinsorte. 54% seiner Rebfläche befindet sich in der Pfalz, 35% in Rheinhessen, während er in den klassischen Rotweingebieten Württemberg und Ahr eine weniger
prominente Rolle spielt. Insgesamt läßt sich feststellen, daß, wo auf Massenerträge und Massenwein verzichtet wird, er durchaus ansprechende Rotweine hervorzubringen in der Lage ist.
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