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Jeder Wein hat einen gewissen SĂ€uregehalt. Ist dieser zu gering, schmeckt der Wein schal, fad und abgestanden. Ein saurer Wein hat dagegen einen zu hohen SĂ€uregrad. Normalerweise kommen in einem Wein WeinsĂ€ure, MilchsĂ€ure und ĂpfelsĂ€ure vor. Dagegen sollte der Wein nicht nach Essig schmecken oder riechen, d.h. keine erkennbare EssigsĂ€ure aufweisen, wobei bei WeiĂweinen 0,8 und bei Rotweinen 1,2 g/l als Höchstgrenze gilt, sonst ist er verdorben. Im Gegensatz zu der auch als flĂŒchtige SĂ€ure bezeichneten EssigsĂ€ure, die in kleinen Mengen bei der GĂ€rung gebildet wird, sind Ăpfel- und WeinsĂ€uren natĂŒrlicherweise in den Trauben enthalten. Diese nicht-flĂŒchtigen SĂ€uren ergeben zusammen die GesamtsĂ€ure oder titrierbare SĂ€ure, die in Deutschland je nach Rebsorte, Lage, Reifegrad und Jahrgang im allgemeinen zwischen 6 und 12 g/l, in geringeren Jahren etwa bei 9-14 g/l und mehr im Most liegt (je niedriger die SĂ€ure, desto milder, je höher, desto herber ist der Wein). WĂ€hrend der GĂ€rung kommt es zu einem gewissen SĂ€ureabbau, so daĂ die GesamtsĂ€ure im Wein in der Regel etwas niedriger liegt. Weist der Wein der nördlichen Weinbauzonen der EU, in denen eine EntsĂ€uerung zulĂ€ssig ist, jedoch lediglich um 4 oder 5 g/l SĂ€ure auf, so ist entweder eine EntsĂ€uerung des Weins durch Kalk mittels eines anderen Verfahrens durchgefĂŒhrt worden oder der Wein hat einen biologischen SĂ€ureabbau durchgemacht, auch als 2. GĂ€rung oder Malolaktische GĂ€rung oder NachgĂ€rung bezeichnet, bei der die ĂpfelsĂ€ure in die mildere MilchsĂ€ure unter Freisetzung von KohlensĂ€ure umgewandelt wird, womit sich der GesamtsĂ€uregehalt zugleich reduziert. Die Malolaktische GĂ€rung ist in Baden, WĂŒrttemberg, Ăsterreich, der Schweiz, Frankreich, Italien u.a. LĂ€ndern ĂŒblich und dient der qualitativen Verbesserung zumal von Rotweinen, es sei denn, Rebsorte oder Art des Weins erfordern einen nervigen und von deutlicher SĂ€ure geprĂ€gten Wein, wie das bei etlichen WeiĂweinen der Fall ist. |
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